Description
Vorlesungsreihe: Differenz-Erfahrung/ Pieter Bruegel d. Ältere (WS2019/20)
Vortragende: Univ.-Prof. Dr. Daniela Hammer-Tugendhat
Literatur zur 2.Vorlesung: Natur/Landschaft
• Ausst. Kat. Bruegel and Netherlandish Landscape Painting from the National Gallery Prague, hrsg. von Walter Gibson und Reindert Falkenburg, Tokyo 1990
• Nederlands Kunsthistorisch Jaarboek, Natuur en landschap in de Nederlandse Kunst 1500-1850, 48, 1997
• Reindert Falkenburg u.a., Pieter Bruegel Series of the Seasons. On the Perception of Divine Order, in: Artibus historia 2001, 253-276
• Tanja Michalsky: Projektion und Imagination. Die niederländische Landschaft der Frühen Neuzeit im Diskurs von Geographie und Malerei, München: Fink 2011
• Tanja Michalsky, L’atelier des songes. Die Landschaften Pieter Bruegels d. Ä. als Räume subjektiver Erfahrung, in: Imagination und Wirklichkeit. Zum Verhältnis von mentalen und realen Bildern in der Kunst der frühen Neuzeit, hrsg. von Klaus Krüger und Alessandro Nova, Mainz 2000, S. 123-137
• Tanja Michalsky, Hic est mundi punctus et materia gloriae nostrae, Der Blick auf die Landschaft als Komplement ihrer kartographischen Eroberung, in: Das Geheimnis am Beginn der europäischen Moderne, hrsg. von Gisela Engel u.a., Frankfurt a. M. 2002, S.436-453
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Beschreibung
Pieter Bruegel d. Ä. ist einer der bedeutendsten Künstler der niederländischen Kunst. Lange Zeit wurde er als Bauernmaler abgetan, dann ikonologisch und moralisierend gedeutet.
Die Werke Bruegels zeugen jedoch von einer differenzierten und kritischen Haltung. Bruegel war ein Meister der Ambiguität, in seinen Werken entwarf er eine komplexe Weltsicht. In jedem seiner Bilder, seien es Gemälde, Zeichnungen oder Druckgraphiken, geht er existenziellen Fragen nach wie beispielsweise:
Einer neuen Auffassung einer (unendlichen) Natur, den Möglichkeiten und Grenzen von Erkenntnis, der ‚Wahrheit’ von Religion(en), einer unorthodoxen Konzeption des Todes, der Volkskultur, der Macht, den räuberischen Folgen des beginnenden Kapitalismus, den verheerenden Wirkungen des Krieges, der Konzeption des Bösen, dem Verhältnis von Individuum und Masse u.a.
In der Vorlesung soll diesen Fragen nachgegangen werden ebenso wie der künstlerischen Herkunft, Bruegels Verhältnis zur italienischen Renaissance, der Funktion des Medienwandels von der Buch- zur Tafelmalerei und der Bedeutung des beginnenden Kunstmarktes. Bruegels Werk soll aber auch in einen größeren Kontext gestellt werden, der durch die Inquisition, den Auftakt zur niederländischen Revolution gegen das katholische Habsburg, das Ende der mittelalterlichen Welt und den beginnenden Kapitalismus geprägt war.
https://www.angewandtekunstgeschichte.net
Aufnahme: Arian Lehner © 2019, Universität für angewandte Kunst
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