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Sternstunde Philosophie vom 24. Juli 2011
Verbrechen, Schuld und Strafe
Der Strafrechtler und Rechtsphilosoph Reinhard Merkel im Gespräch mit Barbara Bleisch
«Strafe muss sein», sagen wir leichthin, wenn sich jemand etwas zu Schulden kommen lässt. Doch welche Strafe muss sein? Oder mehr noch: Welche Strafe ist gerecht? Diese Frage wird in der Rechtsphilosophie seit Jahrtausenden kontrovers diskutiert. Die meisten gehen davon aus, Strafe diene dem Tilgen einer Schuld. Doch gesetzt der Fall, wir sind gefangen in unseren neuronalen Impulsen und genetischen Veranlagungen, welche Konzepte von Schuld und Strafe sind dann angemessen? Sind Strafen somit nichts anderes als Abschreckungsmanöver für andere Verbrecher? Oder dienen Strafen -- wie etwa der Begriff der ‚Verwahrung' anklingen lässt - allein dem Schutz der Bevölkerung?
Der Strafrechtler und Rechtsphilosoph Reinhard Merkel forscht und publiziert seit Jahren zum Thema. Seine These lautet: Die Erkenntnisse aus den Neurowissenschaften verändern unsere Wahrnehmung von Verantwortung und Schuld -- und sollten auch im Strafrecht ein Umdenken zutage fördern.
Wiederholung der Sendung vom 7.11.2010
Literaturhinweis:
Reinhard Merkel: Willensfreiheit und rechtliche Schuld. Eine strafrechtsphilosophische Untersuchung, Nomos 2008.
Wiederholungen der Sternstunde Philosophie:
Dienstag, 26. Juli 2011 um 12.00 Uhr auf SFinfo
Mittwoch, 27. Juli 2011 um 04.30 Uhr auf SF1
Samstag, 30. Juli 2011 um 08.55 Uhr auf SF1
VHS- oder DVD-Bestellung direkt: sternkopien@sf.tv
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